«Die Akte Adenauer»

BONN, 1953: Das BKA entsteht. Das biedere Rheinland wird zum Hitzekessel der Weltmächte. Ein Mann gerät zwischen die Fronten.

Deutschland als Aufmarschgebiet von Ost und West im Kalten Krieg. Und mittendrin: die kleine Bundeshauptstadt Bonn. Der neu ernannte BKA-Hauptkommissar Philipp Gerber ermittelt in den spektakulärsten Fällen der jungen BRD. Seinen ersten Auftritt hat er in „Die Akte Adenauer“ und gerät gleich in eine Verschwörung.

Es ist das Wahljahr 1953, der CDU-Abgeordnete und Bundeskanzler Konrad Adenauer stellt sich der Wiederwahl zum 2. Deutschen Bundestag. Das biedere Rheinland wird zum Hitzekessel der Weltmächte, denn der Kalte Krieg droht in einen heißen umzuschlagen. Die junge Bundesrepublik ist nun Verbündete der Amerikaner, aber auch die Sowjetunion will über die besetzten Gebiete in Ostdeutschland hinaus Einfluss nehmen.

Nur zwei Jahre zuvor wurde das BKA, das Bundeskriminalamt, gegründet. Die Organisation und das Personal sind weitestgehend dieselben wie zur Zeit des Nationalsozialismus. Und mittendrin ab 1953 der Neue, Philipp Gerber, 1939 mit Eltern und Geschwistern von Deutschland in die USA emigriert und im 2. Weltkrieg für den amerikanischen Militärgeheimdienst CIC tätig. Seine Ernennung zum Kriminalhauptkommissar beim BKA erfolgt unter Einfluss von höchster Stelle. Seine Aufgabe bei der Sicherungsgruppe Bonn: den Mord an seinem Vorgänger aufzuklären und die Interessen der Amerikaner wahren. Denn sein Geheimnis: Gerber ist wie der Ermordete Agent der Amerikaner.

Gemeinsam mit der Journalistin Eva Herden findet er heraus, dass die rechtsgerichteten «Wölfe Deutschlands» noch aktiv sind. Mitten im Wahlkampf wollen diese ein Zeichen gegen den Kommunismus setzen und einen der führenden linken Politiker töten. Bundeskanzler Adenauer persönlich betraut Gerber mit der Aufgabe, seinen Kontrahenten zu beschützen …

Der erste Band der neuen Thrillerreihe, «Die Akte Adenauer», ist ein spannender Roman über die dunklen Geheimnisse der jungen westdeutschen Demokratie, auf die der Schatten des Kalten Krieges fällt.

PHILIPP GERBER

Philipp Gerber, Ende dreißig, ist 1939 mit seinen Eltern und Geschwistern in die USA emigriert. Im Krieg kehrt er als Angehöriger des amerikanischen Militärgeheimdienstes CIC nach Deutschland zurück. Eigentlich hat er eine Karriere als Juradozent in Harvard vor Augen, doch dann wird er Kriminalhauptkommissar beim BKA – und «Adenauers Mann».

EVA HERDEN

Eva Herden, in den Zwanzigern, hasst den Krieg, durch den sie ihre ganze Familie verloren hat. Deshalb ist sie gegen Adenauers Bestrebungen, die BRD aufzurüsten und an die Westmächte zu binden. Sie ist Journalistin beim kommunistischen Nachrichtenmagazin Brennpunkt Bonn.

1953 – Eine kleine Jahreschronik

  • Januar: Das Fernsehen ist da. Eine Woche, nachdem der Nordwestdeutsche Rundfunk (NWDR) am ersten Weihnachtsfeiertag 1952 in Hamburg seinen Sendebetrieb aufgenommen hat, beginnen die NWDR-Studios in Berlin (West), Hamburg und Köln die Ausstrahlung eines gemeinschaftlichen Fernsehprogramms. Ungefähr 1.000 registrierte Zuschauer können täglich zwei Stunden lang erleben, wie das «Reich des Geistes» (NWDR-Direktor Adolf Grimme) über sie hereinbricht.
  • Februar: Der Deutsche Bundestag beschließt, die Anwerbung Deutscher für die französische Fremdenlegion unter Strafe zu stellen. Laut Auskunft des französischen Hochkommissars dienen 18.000 Deutsche in der Legion, die derzeit in Indochina kämpft. Von systematischen Werbekampagnen wollen die Franzosen jedoch nichts wissen. Nach ihrer Darstellung ziehen die Deutschen aus purer Abenteuerlust in den Krieg.
  • März: Die Ufa eröffnet am Aegidientorplatz in Hannover das größte (1.500 gepolsterte Plätze) und modernste (Ausrüstung für 3-D-Projektion) Kino der Bundesrepublik, um für den Wettstreit mit dem aufkommenden Fernsehen gerüstet zu sein. Nach sieben Monaten Bauzeit wird der auch für Varieté-Aufführungen gedachte Filmpalast auf den Namen «Aegi» getauft. Taufpatin ist Filmstar Marikka Rökk, die einst im Film sang: «Ich brauche keine Millionen». Die Ufa jedoch braucht stolze zwei Millionen Mark für den Neubau mit der auffälligen Fassade aus Glas, Marmor und schwarzen Kacheln.
  • April: Als erstes deutsches Regierungsoberhaupt besucht Konrad Adenauer die USA und wird dort überaus freundschaftlich empfangen. Er verspricht, am Kurs der Eingliederung in ein westliches Militärbündnis festzuhalten. In der Sichtweise der sowjetischen Tageszeitung Prawda «hat der Führer der Bonner Revanchisten Westdeutschlands Bereitschaft zu einem uneingeschränkten Beitrag für die berüchtigte Atlantikpolitik weitgehend proklamiert».
  • Mai: Bundesweit werden Schüler wieder in Uniform gesteckt, allerdings für einen guten Zweck. Als Schülerlotsen sind sie im Rahmen einer Verkehrserziehungswoche für Jugendliche (Motto: «Sei höflich und hilfsbereit im Straßenverkehr») im Einsatz.
  • Juni: Ein Streik gegen die Heraufsetzung der Arbeitsnormen in der DDR weitet sich am 17. Juni in Ostberlin und anderen ostdeutschen Städten zu einem Volksaufstand gegen das SED-Regime aus. Sowjetische Truppen schlagen den Aufstand mit Waffengewalt und unter dem Einsatz schwerer Panzer nieder. Auf Betreiben des SPD-Bundestagsabgeordneten Herbert Wehner, von 1949 bis 1966 Vorsitzender des Bundestagsausschusses für gesamtdeutsche Fragen, wird der 17. Juni in der Bundesrepublik als «Tag der deutschen Einheit» zum Nationalfeiertag und bleibt es bis 1990.
  • Juli: Deutschland macht wieder mobil, allerdings (noch) nicht wieder militärisch. In Wolfsburg rollt der 500.000. Volkswagen vom Band, für einen Aufpreis von 250 Mark auch mit Falt-Schiebedach.
  • August: Der Auftakt der Qualifikationsrunde für die 1954 stattfindende Fußballweltmeisterschaft läuft nicht gut für die Bundesrepublik. Am 19. August schießt Harald Hennung die Norweger beim Spiel in Oslo in der 40. Minute in Führung. Aber nur vier Minuten später erzielt Fritz Walter den Ausgleich, und die deutsche Nationalelf um Bundestrainer Sepp Herberger beendet das Spiel dann auch mit einem 1:1.
  • September: Die Wahl zum 2. Deutschen Bundestag am 6. September endet mit einem deutlichen Sieg der CDU, und Konrad Adenauer bleibt Bundeskanzler. 45,2% der Wählerinnen und Wähler folgen seinem Aufruf: «Wechseln Sie die Pferde nicht mitten im Strom!»
  • Oktober: Am 2. Oktober gibt der scheidende Bundesinnenminister Robert Lehr den Wiesbadener Neubau des Bundeskriminalamts zum Bezug frei. 350 Kriminalbeamte sollen hier künftig die nationale Verbrechensbekämpfung sowie die Kontakte zu ausländischen Polizeiorganisationen koordinieren.
  • November: Der Abschaffung des bis November erforderlichen Interzonenpasses zum Trotz bleibt der Personenverkehr zwischen der Bundesrepublik und der DDR ein schwieriges bis gefährliches Unterfangen, und Schlaf scheint vor Strafe nicht zu schützen. So lautet ein S-Bahn-Schild in Westberlin: «Achtung! S-Bahn-Reisende, warnt vor Eurem Aussteigen in Spandau Mitreisende (insbesondere Schlafende), da bei Weiterfahrt in Richtung Falkensee (Ostzone) Freiheitsentzug droht.»
  • Dezember: Stillstand auf der Autobahn. Die Bundesrepublik erlebt ihren bislang längsten Autobahnstau, als zwischen Frankfurt und Heidelberg der Verkehr auf einer siebzig Kilometer langen Strecke stillsteht. Schuld ist ein Panzer, der von einem amerikanischen Tieflader rutscht und aufgrund dichten Nebels eine Massenkarambolage verursacht.

«Die Akte Adenauer» im Podcast sprenger spricht

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